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Weltfrauentag 2021 • Gründerinnen-Vorbilder können Leidenschaft entfachen

Der Weltfrauentag 2021 eröffnet nicht nur die Retrospektive, sondern provoziert auch die Reflexion des Status Quo. Es ist ein Tag, der Frauen als Vorbilder zelebriert, um der Gleichberechtigung näher zu kommen.

Weltfrauentag 2021
#womensupportwomen Illustration von Louisa Zoé

Gewusst? Jeder Weltfrauentag hat ein Thema. Dieses Jahr:

An diesem Weltfrauentag lädt die United Nations (UN) dazu ein, unsere Gedanken, Aktionen und Diskussionen zum Thema „Women in leadership: Achieving an equal future in a COVID-19 world“ (Frauen in Führungspositionen: Für eine ebenbürtige Zukunft in einer COVID-19-Welt) zu vereinen (United Nations, o. D.).   

Denn COVID-19, dessen gesundheitliche Auswirkung bei vielen von uns zum Glück „nur“ ein Gedanke ist und durch Medien an uns herangetragen wird, das erleben unsere Held*innen im Gesundheitswesen täglich hautnah, echt und ohne Filter. Und dieser Kampf gegen das Virus wird besonders von den Schultern von Frauen getragen, denn sie stellen 76% des Personals im Gesundheitswesen (Destatis, 2020).

Neben extremen beruflichen Aufgaben und Herausforderung in der COVID-19-Zeit, managen viele Frauen wie eine 8-armige Krake zugleich Haushalt und Betreuungsarbeit wie zum Beispiel die Kinderbetreuung. Und das ist Fakt: Laut der Erwerbstätigenbefragung im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung hat sich die Aufteilung der Kinderbetreuung in Familien geändert. Dabei gaben 54 % der befragten Frauen und nur 12 % der Männer an, den überwiegenden Teil der Betreuungsarbeit zu übernehmen. Positiv ist aber, dass der Anteil derjenigen Männer, die Kinder betreuen, während der Pandemie gegenüber dem Anteil vorher insgesamt gestiegen ist. Ein Drittel aller Befragten gaben an, die Betreuung gleichermaßen aufzuteilen (WSI, 2020).

Der Blick auf die Zahlen verdeutlicht also, dass Frauen den Großteil der Betreuungsarbeit übernehmen und gleichzeitig in Berufen arbeiten, welche besonders stark während der COVID-19 Krise in die Verantwortung genommen werden. Einen Hoffnungsschimmer gibt es trotzdem: Alte Muster setzen sich zwar während der Krise fort, allerdings stieg der Anteil an Männern, die alleine die Verantwortung für die Kinderbetreuung übernehmen.  

Der Ursprung des Weltfrauentags • Wie stehen Mitbürger*innen zur Gleichberechtigung?

Clara Zetkin, einer sozial-kommunistischen, deutschen Politikerin, werden die Ursprünge des Weltfrauentags zugeschrieben. Sie war es, die 1910 die Einführung eines international geltenden Frauentages forderte. In den Folgejahren unterstützen Frauen aus europäischen Ländern wie Dänemark, Deutschland, Österreich und der Schweiz und auch den USA dieses Vorhaben. Die Hauptgründe der Bewegung entsprangen der Forderung auf ein Wahlrecht von Frauen. Schon damals gingen über eine Millionen Frauen an diesem Tag auf die Straße. Mit der Zeit schlossen sich auch Frauen anderer Länder dem Weltfrauentag an (DGB, 2021).

Ist der Weltfrauentag eine veraltete Geste? Oder sollten wir ihn immer noch als Anlass nutzen, um über Gleichberechtigung zureden? Wie gleichberechtigt fühlen wir uns in Deutschland? Das „Gleichberechtigungs-Gefühls-Barometer“ schlägt eindeutig aus: 70% unserer Gesellschaft sind nicht der Meinung, dass Frauen und Männer in allen Lebensbereichen Gleichberechtigt sind (Statista, 2010).

Doch warum ist das so? Hier könnten einige Gründe liegen:

  • Das Referenz-Problem: Männlich, 1,77 Meter groß, 80 Kilogramm schwer, 40 Jahre alt, für viele Designs gilt dies als Referenz. Verrückt, oder? Wer hier aus der Norm fällt, plagt sich nicht nur mit zu großen Smartphones, sie/er kann sich sogar um ihre/seine Sicherheit sorgen: z.B. bei genormten Autogurten oder Sicherheitskleidung. Für mehr Informationen: Caroline Criado-Perez „Die unsichtbare Frau“

 

  • Medizin: Medikamenten-Neuheiten werden meist nur an Männern getestet. Dabei gibt es hier große biologische Unterschiede. Frauen haben durchschnittlich einen höheren Anteil an Fettgewebe, einen geringeren Wasseranteil im Körper, weniger Muskelmasse und unterschiedlich starke Organleistungen. Trotz der Unterschiede werden Frauen die gleichen Medikament-Dosen verschrieben wie Männern, obwohl diese unterschiedlich wirken (Terberl, 2019). Umdenken wird hier zwar diskutiert, die Praxis sieht im Alltag jedoch anders aus (Apotheken Umschau, 2020).

 

  • Medien: Die Studie „Geschlechterdarstellungen und Diversität in Streaming- und SVOD-Angeboten“ des Instituts für Medienforschung an der Universität Rostock zeigt deutlich, dass die Hauptfigur nur in 35% der deutschen Filmproduktionen weiblich ist. Weibliche Hauptfiguren finden sich zudem häufiger in Romantik-Formaten wieder (49%), während in Action- oder Abenteuerfilmen nur 36% aller Hauptfiguren mit weiblicher Besetzung produziert werden (Malisa, 2020).

 

  • Unternehmensgründungen: Der Anteil aller Gründerinnen an der Gesamtheit der Unternehmensgründungen beträgt lediglich 36% (Statista, 2020). Darauf haben wir natürlich einen besonders genaueren Blick geworfen…

Frauen in der Gründer*innenszene • Aller Anfang ist schwer, aber wir brauchen Vorbilder!

Louisa, unsere nakt® Gründerin, ist 25 Jahre alt und wohnt seit dem Beginn des Architekturstudiums in Darmstadt. Nach ihrem Abschluss vor einem Jahr hat sie sich gemeinsam mit Sebastian mit nakt® selbstständig gemacht und ist in unserem Team vor allem für die Gestaltung zuständig. Zusammen mit Sebastian ist sie seit kurzem Geschäftsführerin der Stoffschmiede GmbH. Schon oft wurde Sie zu Events oder Interviews eingeladen, um als weibliche Gründerin über ihre Erfahrungen zu sprechen.

In der Start-up Szene fühlt sie sich wohl, von vielen Seiten respektiert und wertgeschätzt, zumindestens im direkten Gespräch. Das Interesse an weiblichen Gründerinnen ist groß und so konnte Sie schon ihre persönlichen Erfahrungen in vielen Seminaren von Universitäten teilen. Diese Aufgabe des Erfahrungsaustausches ist für sie von besonderer Bedeutung, denn eines ist für Louisa klar:

"Wir Frauen brauchen vor allem Vorbilder. Vorbilder, die sympathisch ihren Weg gehen und führen. Aus den Medien kennen wir eigentlich nur die kaltherzige Businessfrau. Das ist schade."

Louisa’s Ziel ist es, eine positive Perspektive zum Thema Gründung zu entwickeln und gedankliche Hürden zu beseitigen: 

"Früher dachte ich, dass ich zum Gründen BWL studieren müsste. Ich kann jedem empfehlen, die Angst vor dem Ungewissen und Unbekannten, die Angst vor zu viel Arbeit und Selbstzweifeln hinter sich zu lassen. Dass Selbstständigkeit sehr gut funktioniert, habe ich vor allem durch meine Mutter gelernt, die sehr leidenschaftlich arbeitet. Das überträgt sich."

Wie wir am Beispiel von Louisa lernen, schenken uns Vorbilder oft den benötigten Funken, um unsere eigene Leidenschaft zu entfachen. Können wir mit mehr Erfahrungsaustauch und Netzwerken die Gründer*innen-Lücke schließen? Ein Versuch ist es wert. Louisa hat euch in diesem Sinne schon mal 3 Tipps zusammengetragen.

Female Founder Pitch
Pitch im Speakers Corner des Innovation Day im Darmstadtium
Female Founder Pitch
nakt® beim PitchClub Frankfurt im Thun und Taxis Palais
Female Founder Pitch
Louisa präsentiert nakt® beim Tag der Forschung am FB15 der TU Darmstadt
Female Founder Pitch
Elevatorpitch bei der Business Metropole Ruhr

Louisa’s 3 Tipps zum Gründen:

  1. Reinstürzen: Sammelt eure Erfahrungen so früh wie möglich. Fangt zum Beispiel parallel zum Studium an, spielerisch eure Ideen auszutesten. Während des Studiums konnte Louisa immer noch frei wählen, ob sie sich auf die Architekturschiene begeben oder mehr Fokus auf das Start-up legen wollte. Sie war in dem Moment mit dem Studium fertig, als sie sich durch das Hessen-Ideen Stipendium in Vollzeit auf das Start-up fokussieren konnte. Die Vollzeit-Arbeit kann  sie daher jeder*m ans Herz legen, da man sonst viel zu lange braucht, um das Projekt voranzutreiben. Man kann sich einfach nicht so richtig reinstürzen.
  2. Abstützen: Offen sein für Feedback aus dem Umfeld und konstruktives Feedback einholen. Wichtig ist, sich immer über die Ideen, die einem durch den Kopf gehen, auszutauschen.  Egal, ob es die Eltern sind, Geschwister oder Freunde. Egal ob es ob Zielgruppe, oder nicht. Es hilft, das Produkt aus einer anderen Perspektive zu betrachten!
  3. Hinstürzen: Mut zusammennehmen und auch mal scheitern. Louisa und Sebastian haben bei unglaublich vielen Wettbewerben teilgenommen. Bei manchen kamen sie nicht weiter, oder sind schnell ausgeschieden. Beide haben nie aufgegeben und immer weiter gemacht. Insgesamt konnten sie so 6 Wettbewerbe gewinnen. Das gibt Selbstvertrauen, obwohl Louisa und Sebastian anfangs manchmal gescheitert sind.
 
 

Für mehr Tipps rund ums Gründen, schaut gerne bei unserem Crowdfunding-Artikel vorbei:

Quellenverweise:

3,63 Millionen Beschäftigte im Gesundheitswesen haben direkten Patientenkontakt. (23.12.2020). www.destatis.de. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/12/PD20_N085_224.html

Criado-Perez, C. & Singh, S. (2020). Unsichtbare Frauen: Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert (Deutsche Erstausgabe Aufl.). btb Verlag.

D. (o. D.). Der Internationale Frauentag: Geschichte, Feiertag, Veranstaltungen. DGB. https://www.dgb.de/schwerpunkt/internationaler-frauentag-weltfrauentag

Die Corona-Krise trifft Frauen doppelt. (2020, Mai). Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung. https://www.wsi.de/de/faust-detail.htm?sync_id=8906

E. (2020, 22. Oktober). „ALLES SO SCHÖN BUNT HIER“? malisa Stiftung. https://malisastiftung.org/studie-geschlechterdarstellungen-diversitaet-streaming-und-svod-serien/

Gendermedizin: Frauen sind anders krank. (2020, 6. März). Apotheken Umschau. https://www.apotheken-umschau.de/Krankheiten/Gendermedizin-Frauen-sind-anders-krank-552341.html

Statista. (2010, 11. August). Ansicht zur Gleichberechtigung der Geschlechter in Deutschland. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1035/umfrage/ansicht-zur-gleichberechtigung-der-geschlechter-in-deutschland/

Statista. (2020, 24. Juli). Frauenanteil an allen Gründerpersonen in Deutschland bis 2019. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/197114/umfrage/anteil-der-gruenderinnen-an-allen-gruenderpersonen/

Terberl, L. (2019, 13. August). Podcast – Gender-Medizin: Was Frauen krank macht. Süddeutsche.de. https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/podcast-medizin-frauen-1.4475470

United Nations. (o. D.). International Women’s Day. Abgerufen am 5. März 2021, von https://www.un.org/en/observances/womens-day

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