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Das Gold am Ende des Regenbogens

Wie Pinkwashing den Pride Month zerschlägt

220605 Pride Month Mini Flag

Woher kommt der Pride Month? Was ist ein CSD?

Der Pride Month fand seinen Ursprung in einer Zeit in New York, in der um 1969 vermehrt Razzien in der queeren Szene durchgeführt wurden. Vor allem die Christopher Street, in der sich viele Treffpunkte und Bars der Community befanden, sollte „überwacht“ werden. Die LGBTQIA+ Community schloss sich zusammen und entschied sich am 28. Juni, der Polizei entgegenzutreten. Wir kennen diesen Jahrestag heute als Christopher-Street-Day oder CSD, an dem seit 1979 auch in vielen deutschen Städten Paraden stattfinden, um der Vielfalt eine Plattform zu bieten.  

Eine Liste aller anstehenden CSD’s findet ihr hier!

220605 Pride Month LGBTQIA

Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual, Queer, Intersexual, Asexual und das Trans-Sternchen oder auch ein einfaches Plus soll einen Platz einnehmen für die Menschen, die sich keiner dieser Sexualitäten zugehörig fühlen.

Seit einigen Jahren findet der Pride Month auch Anklang in der Industrie, vor allem in Unternehmen, bei größeren Persönlichkeiten und Organisationen, die sich mit der Pride Flagge 🏳️‍🌈 schmücken, ihre fortschrittliche und moderne Außenwirkung zu stärken, sonst aber keinerlei Bezug zur LGBTQIA+ Community haben.  

Unternehmen bedrucken ihre Produkte mit Pride Flagge und verkaufen sie für das Doppelte. Warum? Und was oder vor allem wer rechtfertigt das? 

Wird man als Konsument*in selbst zum Pinkwashing*-Opfer, weil man das Pride-Produkt eher kauft, als das Herkömmliche und sich einredet, damit irgendetwas zu bewegen? Viele Unternehmen werben damit, den generierten Gewinn an Organisationen der queeren Community zu spenden, in vielen Fällen kommt das Geld aber niemals dort an, wo es nötig wäre.

Was ist Pinkwashing* genau? 

Laut Definition setzt sich der Begriff aus der Farbe Rosa, im englischen „pink“ und der Umschreibung für Schönfärberei „Whitewashing“ zusammen – ähnlich wie „Greenwashing“ – womit wir Konsument*innen in der nachhaltigen Szene oft genug zu kämpfen haben. 

220614 Pride Month Pinkwashing 1

Es beschreibt die etlichen Marketingkampagnen vieler Unternehmen, die ihr Image „reinzuwaschen“ versuchen. So werden grade im Pride Month große Plakate geklebt, die sich rund um den Regenbogen drehen. Logos werden bunt gefärbt, und die bisherigen heterosexuellen Liebenden werden durch ein schwules Pärchen ersetzt. 

So ist Pinkwashing ja im ersten Moment nichts Falsches, oder? Was kann denn so schlimm daran sein, dass Unternehmen und Organisationen der Pride-Bewegung eine Fläche bieten und ihre Reichweite für etwas so Positives nutzen? Pinkwashing bedeutet in diesem Sinn konkreter aber, dass es sich um Unternehmen und Organisationen handelt, die das restliche Jahr über keinen Einfluss auf die Inklusion queerer Menschen üben oder diese sogar anfeinden bzw. nicht für deren Rechte einstehen. So wird der Juni zur Pride-Kampagne und just-in-time zum 1. Juli ist dann wieder Schluss mit bunt!  

Zumal in vielen dieser Kampagnen ein völlig stereotypes und klischeehaftes Bild eines „typischen“ Schwulen oder einer „aufgedonnerten” Drag-Queen zu sehen ist, was die Community nicht gleichberechtigt, sondern sie weiter in ein Klischee drückt und als „besonders“ abstempelt. 

Was daran „besonders“ schlimm ist…

Konsument*innen der queeren Szene gehören des Öfteren zur Gruppe der „DINK“ (Double income, no kids) was bedeutet, dass sie potentiell zu einer kaufkräftigeren Zielgruppe gehören.

Gleichgeschlechtliche Paare verdienten 2019 durchschnittlich mehr als heterosexuelle Paare. Ein weiterer Grund, warum das Pride-Marketing im Juni so boomt.  

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Im Juni 2019 veröffentlichte H&M eine Pride Linie und versprach, 10% des Gewinns an “UN free and equal” zu spenden: eine Kampagne, die sich für die Sicherung der LGBTQIA+ Rechte einsetzt. Während 10% des Gewinns für solch einen riesigen Konzern natürlich kaum in Bilanz zu setzen sind, produziert H&M seine Ware weiterhin in LGBTQIA+ feindlichen Legislaturen wie China, Bangladesch und der Türkei.  

Die Deutsche Bahn fährt mit bunten ICEs durch ganz Deutschland, während geschminkte Männer vom DB-Personal diskriminierend beleidigt werden (siehe David Lovric via Instagram). Und selbst gezielte Inklusion geht bei der Deutschen Bahn in die Hose, für die YouTube-Kampagne „Pride-Ride“ gab es für die mächtig schlecht bedienten Klischeen kein gutes Feedback in den Kommentaren des Beitrags.  

Schlussendlich muss eine Pride-Kampagne aber nicht immer furchtbar sein! Es gilt, authentisch zu bleiben und sich das ganze Jahr über solidarisch zu zeigen, außerdem – braucht euer Produkt wirklich einen Regenbogen? Wahrscheinlich nicht.

Nicht falsch verstehen – Ein buntes Logo zeigt Präsenz und Verständnis für die Thematik, ein Unternehmen zeigt sich solidarisch und tritt bewusst in den Diskurs. Die Prideflag zu kommerzialisieren und Profit aus „bunten” Produkten zu schlagen ist allerdings nicht Sinn der Sache. Ein einfacher Regenbogen, ohne weiteren Kontext, ist für viele homophobe/homonegative Menschen kein offensichtlicher Punkt, die Marke oder das Unternehmen als pro LGBTQIA+ wahrzunehmen. So wird kritisiert, dass nur der Regenbogen genutzt wird um das homophobe/homonegative Klientel nicht zu verärgern. 

Wir achten zum Beispiel darauf, sprachlich zu inkludieren, mit Sternchen gendern zum Beispiel. Alles andere sollte und ist bei uns selbstverständlich, es wird überhaupt nicht in Frage gestellt wer hier „normal“ ist und wer nicht. 

*innen

Für uns heißt es trotzdem, Farbe zu bekennen, und zwar das ganze Jahr über!  

Uns im Team nakt® geht es vor allem darum, aufzuklären und vor allem von anderen zu lernen – nicht darum, den Monat und seine Geschichte als solches auszunutzen. Wir wollen den Pride Month dafür nutzen zu informieren über das, was eigentlich schon überall selbstverständlich sein sollte.  

220614 Pride Month Nakti

Wir sind keine Profis, wir wollen euch, die vielleicht viel mehr wissen, nicht belehren. Das heißt für uns mit euch in den Diskurs zu treten und von euch zu lernen – in wie fern ihr zum Beispiel Erfahrungen mit Pinkwashing gemacht habt, wie euer Empfinden zu dem Thema ist und welche wissenswerten Infos ihr weitergeben könnt. Vielleicht gibt es aber auch einfach Fragen, die aufgekommen sind: Schreibt uns gerne hier oder auf Instagram, wir freuen uns auf euer Feedback! 

 

nakt® steht für’s nackt sein, der oder die zu sein, der oder die man sein möchte. Dass es nicht darauf ankommt, wie man aussieht, was man mag und schon gar nicht: wen man liebt! Dafür stehen wir schon immer und nicht nur diesen Juni!  

 

Sei nakt®, sei du selbst! 

#LoveisLove 

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